Arbeitsschutz in der Arztpraxis
(MAK Seminar 23.03.2021)
Fragen:
- Gibt es jemanden, den man beauftragen kann, der die Gefährdungsbeurteilung für mich schriftlich erstellt?
- Kann man über Ihre Firma ein „rundum sorglos“ Paket erhalten? Also z.B. Erinnerung an die nächsten Kontrollen. Bestellung des E-Checks usw.
Überblick
Gefährdungsbeurteilung
Medizinproduktebetreiberverordnung
Brandschutz
Gefahren- und Biostoffverordnung (und Hygienemaßnahmen)
Physische und psychische Gefährdungen
Mutter- und Jugendschutz
Arbeitsmedizin, Erste Hilfe, Arbeitsunfall, persönliche Schutzausrüstung
Unterschied Gesetze und Richtlinien (z.B. RKI-Richtlinien):
Für Gesetztesverstöße kann man theoretisch verurteilt werden (Geldstrafe oder auch Freiheitsstrafe). Bei Verstöße gegen Richtlinien wird man nur verwarnt bzw. es wird gefordert, dies für die Zukunft zu ändern.
Konkrete Maßnahmen
Steckdosen in niedriger Höhe mit Kindersicherung versehen.
Jährliche Unterweisungen
Handschuhe müssen beim Blutabnehmen getragen werden (und dies regelmäßig unterwiesen und angeordnet werden). Sonst kann es sein, dass bei einem Unfall Vorsätzlichkeit angenommen wird und die BG die Verletzungskosten nicht übernimmt.
Arbeitssicherheitsfachkräft und Betriebsärzte können unterstützen. An sie kann delegiert werden. Hauptverantwortung bleibt beim Chef.
Hepatitis B Impfung soll bei allen Mitarbeitern erfolgen, dazu Vorstellung bei einem Betriebsarzt (Pflicht). Selbst darf ich keinen Nachweis einfordern.
1. Gefährdungsbeuteilung
Ist fast das Wichtigste Element:
Dokumentation zur Erkennung der Gefahren und Umgang damit.
→ s. Unterlagen vom Seminar: vorausgefüllte Beurteilung / Muster.
→ Erstellen anhand des Musters und anhand der Folien.
Muss den Mutterschutz auch berücksichtigen.
Schwangere sollten eigentlich gar keinen Patientenkontakt haben. Nur im Backoffice einsetzen. Auf keinen Fall mit Wunden oder Blut in Kontakt kommen.
Erkennen
Risiko ermitteln (in Klasse 1-3)
Umsetzen
Wichtigkeit der unterschiedlichen Maßnahmen:
Technische Maßnahmen (z.B. Kanülen mit Stichschutz)
Organisatorische Maßnahmen (z.B. Abläufe optimieren)
Personenbezogene Maßnahmen (z.B. Unterweisungen)
s. auch https://www.bgw-online.de/DE/Arbeitssicherheit-Gesundheitsschutz/Gefaehrdungsbeurteilung/Gefaehrdungsbeurteilung_node.html
2. Medizinproduktebetreiberverordnung
z.B. EKG, Lufu etc. anwenden.
Aktive MP = …
Bestandsverzeichnis für alle aktiven MP
Wartungsplan
Messtechnische und sicherheitstechnische Kontrollen
Kontrollen (alle 2 Jahre)
Einweisungen nur für alle aktiven MP: Ersteinweisung und danach regelmäßige Einweisungsprotokolle.
Alle elektrischen Geräte brauchen ein CE-Kennzeichen.
Anlage 1: Defibrillator
Anlage 2: RR-Manschette, Thermometer,
→ Gerätebuch erstellen (anhand Folien und Muster vom Seminar)
→ am besten pro Gerät 1 Seite
Elektrische Betriebsmittel
z.B. PCs, Wasserkocher usw.
Prüfung durch eine Elektrofachkraft! „E-Check“
Prüfung ortsfester BM: alle 4 Jahre
Prüfung mobiler BM: alle 6 Monate, je nach Prüfergebnis kann es auch verlängert werden, mind. alle 2 Jahre
3. Brandschutz
Brandschutzbegehung gibt es teilweise kostenlos.
Fluchtwege mind. 1,20 m Breite.
Feuerlöscher, alle 2 J. überprüfen, Standort kennzeichnen
Alarmplan (= Aushänge) und Betriebsstättenverordnung für den Brandfall
Fluchtwegeschilder (Originale)
BG-Fortbildung
4. Gefahr- und Biostoffverordnung (und Hygienemaßnahmen)
Handschuhe schützen nur die Mitarbeiter, nicht die Patienten!
nach dem Ausziehen der Handschuhe immer Hände desinfizieren
Korrekter Umgang mit Nadeln
5. Physische und Psychische Gefahren
6. Mutter- und Jugendschutz