grippe_influenza

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Grippeschutzimpfung

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_saisonal.html

Impfsaison 2019/2020: Vierfach- Impfstoff vorzugsweise im Oktober/November

Wer wird geimpft

  • Standardimpfung bei Personen über 60 Jahre
  • Indikationsimpfung: chronische Krankheiten (Herz-Kreislauf, Atemwege, Leber, Nieren, Stoffwechselkrankheiten, Immundefekte (inkl. HIV-Infektion), Multiple Sklerose (mit durch Infektionen getriggerten Schüben) sowie vergleichbar schwere chronische neurologische Erkrankungen, die zu respiratorischen Einschränkungen führen können); Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen
  • Berufliche Indikation
  • Reiseimpfung (bei Südhalbkugel im Frühjahr/Sommer impfen)

Fakten

  • Impfschutz nach ca. 2 Wochen
  • Wirksamkeit ca. 50 (-70) %
  • Inkubationszeit: 1-2 Tage
  • Krankheitsdauer: 5-7 d
  • Ansteckungsdauer: 4-5 d nach Symptombeginn
  • ca. 1/3 erkrankt typisch, 1/3 leicht, 1/3 asymptomatisch
  • Ansteckung: Tröpfcheninfektion (durch Husten, Niesen, gelegentlich auch durch normales Atmen) sowie Schmierinfektion (direkten Kontakt der Hände zu Oberflächen, die mit virushaltigen Sekreten kontaminiert sind, und anschließendem Hand-Mund-/Hand-Nasen-Kontakt möglich (z.B. durch Händeschütteln)).

Impfreaktionen

  • gut verträglich (auch für Schwangere)
  • gelegentlich Rötung, Schwellung, Schmerzen an der Einstichstelle kommen (durch die Anregung der körpereigenen Abwehr)
  • gelegentlich Allgemeinsymptome wie Frösteln, Müdigkeit, Übelkeit oder Muskelschmerzen (in den ersten drei Tagen nach der Impfung); klingen in der Regel nach ein bis zwei Tagen wieder ab.
  • sehr selten schwere Nebenwirkungen:
    • allergische Reaktionen Haut/Bronchien: weniger als 1 von 10.000 Geimpften
    • Entzündung kleiner Blutgefäße
    • Thrombozytopenie
  • cave: bei Allergie gegen Hühnereiweiß
  • nicht impfen bei Fieber oder akuter Infektion

Klinik

  • Klinik: plötzlicher Erkrankungsbeginn mit Fieber, Husten, Halsschmerzen, Muskel- und/oder Kopfschmerzen
  • Komplikationen: meist pulmonal
    • primäre Influenzapneumonie durch das Virus selbst
    • bakterielle Pneumonie nach Superinfektion (u.a. durch Pneumokokken, Staphylokokken, Haemophilus influenzae)
    • Exazerbationen chronischer Lungenerkrankungen
    • selten: Otitis media, Enzephalitis, Myokarditis

Diagnostik

  • namentliche Meldepflicht < 24 h bei positivem Testergebnis
  • Schnelltest
  • PCR
  • Abstriche aus der Nase: höhere Sensitivität als Proben aus dem Rachenraum
  • Wahrscheinlichkeit eines positiven Labortests nimmt nach den ersten zwei Erkrankungstagen kontinuierlich ab
  • zur Sicherung der Diagnose bei V. a. bzw. Risiko für schweren Verlauf.

Therapie

  • primär symptomatisch
  • Bei Risiko für schweren Verlauf: ältere Personen, chronische Herzerkrankungen, chronische Lungenerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus), Immundefekte, neurologische bzw. neuromuskuläre Erkrankungen und schwere Adipositas. Außerdem erhöht eine Schwangerschaft, v.a. im fortgeschrittenen Stadium, das Risiko für einen schweren Verlauf.
  • Spezifische antivirale Therapie möglichst früh (< 48 h, max. 5 d): Neuraminidasehemmer
    1. Oseltamivir p.o.
      • UAW Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen
      • 75 mg 1-0-1 für 5 Tage, für 5 d, ggf. länger.
      • Prophylaxe: 1x tägl. 75 mg für 10(-42) d
      • Nierenfunktion und Kinder: Dosis anpassen
    2. Zanamivir inhalativ
      • UAW Asthmaanfall, Hautausschlag
      • 2-0-2 Inhalationen (5 mg je Inhalation = 20 mg/d) für 5 d, ggf. länger.
      • Prophylaxe: 1x tägl. 2 Inhalationen für 10(-28) d
      • Nierenfunktion und Kinder: Dosis anpassen
  • labordiagnostische Sicherung sinnvoll, aber Beginn der Therapie nicht verzögern.
  • grundsätzlich auch als Prä- oder Postexpositionsprophylaxe möglich.

Ausbruch im Heim

Influenza = „echte Grippe“ = Influenza A + B (+C) „Erkältung“ wird verursacht durch > 30 Erkältungsviren

Symptome

  • plötzlicher Beginn
  • (hohes) Fieber +
    • Halsweh
    • Husten
    • Kopf- und Gliederschmerzen

Aber: nur ca.

  • 1/3 erkrankt typisch
  • 1/3 erkrankt leicht
  • 1/3 erkrankt asymptomatisch

Komplikationen

  • Lungenentzündung (primär/sekundär)
  • Exazerbation Lungenerkrankung
  • (Meningitis, Enzephalitis)

Allgemeines

  • Inkubationsdauer: kurz (1-2 d)
  • Krankheitsdauer: ca. 1 Woche (5-7 d)
  • Ansteckungsfähigkeit: 4-5 d

Therapie

  • symptomatisch
  • antivitale Therapie (im Krankenhaus)

Impfung

  • 4-fach Impfstoff gegen
    • 2x Influenza A
    • 2x Influenza B
  • Warum? ca. 5-20 % der Bevölkerung erkranken jedes Jahr
  • Wann? Oktober bis Dezember (später ist besser), höchste Inzidenz Januar/Februar
  • Wer? > 60 J. oder Risiko oder Pflegeheim, Mitarbeiter Gesundheitswesen
  • Schutz: nach 2 Wochen für 3 Monate
  • cave: Hühnereiweiß-Allergie, ansonsten normale Impfreaktion
  • Problem: Wirksamkeit nur ca. 50 %
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  • Zuletzt geändert: 2020/12/16 17:52
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